Der Duke trifft den Affen.

Bereits 2008 setzten sich die Duke-Erfinder Daniel und Maximilian mit dem Monkey 47-Duo Keller und Stein zusammen und lösten die Gin-Revolution in Deutschland aus. Es muss eben nicht immer nur England sein, wenn es um Gin geht. Die Münchner Geschichtsstudenten entwickelten über Monate hinweg ihre eigene Gin-Rezeptur – mit klassischer Wacholdernote, kräutergeprägt, würzig. Und darüber hinaus bayrisch. Unverkennbare Zutaten im The Duke Gin sind Hopfen und Malz, verfeinert mit Orangenblüten. Und natürlich Wacholderbeeren (Juniperus). Insgesamt 13 Bio-Botanicals, die über 12 Stunden in ein Ethanol-Wassergemisch eingelegt werden. Erst dann erfolgt die zweifache Destillation. Im Münchner Hinterhof läuft der Brennkessel zweimal am Tag. Unter Tage (im Keller) arbeiten Studenten sechs Stunden nahezu täglich und geben dem Duke Gin ein Gesicht. Die voluminöse 0,7 Liter-Gin-Flasche, verkorkt mit dem bayrisch anmutenden Logo und Etikett. Arbeit gibt es genug. Deshalb steht das Duke-Team auch kurz vor dem Umzug in eine ehemalige, nun restaurierte Brennerei. Drei Brennblasen soll es dann wohl geben.

Vom Gin zum Likör.

Heute soll ich Neuland betreten und eine eigene Gin-Likör-Kreation erschaffen. Basis bildet natürlich The Duke Gin. Ich fühle mich zurück versetzt in eine Zeit, in der ich als Flaschengeist so mancher Chemiestunde beiwohnen durfte. Mit ungewissem Ausgang. Überall Flaschen, Röhrchen, Pipetten, Rührbesen, Flüssigkeiten und Zutaten. Rotes Ausrufezeichen steht für „Achtung, purer Alkohol!“. Welches Fläschchen war nochmal Karamellsirup und welches der extra kreierte Bitter? Farblich kaum zu unterscheiden. Zitrone, Grapefruit, Orange und frische Kräuter? Hier entscheidet jeder selbst. Wie lange sollen die Botancials im reinen Alkohol ziehen? Da halten wir uns doch einfach an die empfohlene Richtzeit von 30 Minuten. Zitronenmelisse und Rosmarin kommen erst kurz vor Ende zu der von uns gewählten Grapefruit hinzu. Manche Botanicals geben ihr Aroma schneller an den Alkohol ab als andere. Bereits hier beginnt die Kunst. Denn das Mazerat ist nun mal mitentscheidend für das spätere Aroma. Egal ob für den Gin oder unseren Likör. In der Zwischenzeit vermengen wir fleißig die anderen Flüssigkeiten. Viel The Duke Gin, wenig Brandy, etwas Zuckersirup plus Zitronensäurelösung und zuletzt enthärtetes Wasser. Und dann doch etwas zu viele Tropfen Karamellsirup. Hätten wir nur vorher gelesen, dass The Duke-Likör eine goldene Farbe erhalten soll. Dank dem Bitter können wir die Süße noch etwas abmildern.

Ohne Juniperus geht`s nicht heim.

Der Gin-Workshop endet mit einem Schluck Juniperus – ein bayrisches 1:1-Verhältnis von The Duke, Granit und Bavarka, im Fass gelagert. Pur genossen eine kräftige Mischung, die mir persönlich warm ums Herz werden lässt. Vielleicht liegt es aber auch nur daran, dass ich meinen ersten eigenen Likör mit nach Hause nehmen darf. Und von dem koste ich nun gerne hin und wieder einen kleinen Schluck.

Durchaus eine tolle Idee für einen Abend mit Freunden.

SEID KREATIV,

Dein Gino